Was ist Propolis?
Propolis, auch als Kittharz, Bienenkitt oder Bienenharz bezeichnet, ist
eine von Bienen produzierte harzähnliche Masse, welche über antivirale,
-biotische sowie -mykotische Wirkung bei Bienen verfügt. Das Kittharz
besteht aus vielen verschiedenen Substanzen, deren Zusammensetzung sehr
schwanken kann. Ursache hierfür ist unter Anderem der Standort des
Bienenstocks und damit zusammenhängend die umgebende Flora. Im
Allgemeinen ist davon auszugehen, dass darin ca. 50 % Harz und Balsam,
ca. 35 % Wachs, ca. 10 % flüchtige Öle sowie 5 % Blütenpollen enthalten
sind. Propolis entsteht, indem die Bienen an Knospen von Weiden, Pappeln,
Kastanien, Birken, Fichten, Tannen, Kiefern etc. bräunlich-rötlich
gefärbte Substanzen an ihren Höschen sammeln und mit körpereigenen
Enzymen versetzen.
Propolis dient ihnen dann als Baumaterial für den
Bienenstock:
Bienen kleiden mit Propolis
ihren Stock oder ihre Baumhöhle aus, verkitten damit Risse und verengen
ihre Fluglöcher.
Der Bienenkitt verhindert, dass
Krankheiten in den Stock eindringen. Infektionen haben nämlich bei einem
Bienenvolk existenzbedrohende Wirkungen. Darüber hinaus überziehen die Bienen sämtliche als
Fremdkörper empfundenen Gegenstände, wie etwa Tierkadaver, welche zu
schwer sind, um sie wegzutransportieren. Diese werden solange mit
Propolis und Bienenwachs überzogen, bis sie keine Infektionsgefahr
für das Bienenvolk mehr darstellen. Daher sind in Bienenstöcken häufig
kleine konservierte Mumien vorzufinden. Die Eigenschaften von Propolis sind für Bienen damit lebensnotwendig.
Für was ist Propolis gut?
Propolis (äußere Anwendung) soll beispielsweise helfen bei:
- Hautunreinheiten
- Hautreizungen und Hautentzündungen
- Kleineren Verbrennungen auf der Haut
- Sonnenbrand
- Ekzemen
- Lippenreizungen
- Zahnfleischreizungen, Parodontose
- Kleineren Schnitt- oder Schürfwunden
- Kleineren Verletzungen der Schleimhäute
- Rheumatischen Beschwerden
- Nekrotischen Wunden (bei Tieren wie etwa Kühen oder Pferden)
Innerlich soll der Bienenkitt folgende positive Effekte haben:
- Verbesserung der Immunabwehr
- Prävention von Erkältungskrankheiten
- Regelung der Darmfunktion
- Vorbeugung von Wurmbefällen (bei Haustieren)
Propolis soll auch bei Scheidenentzündungen, -pilzen und Hautpilzen helfen, darüber hinaus wird dem Kittharz nachgesagt,
bei Herpes-Viren zu helfen.
Die Viren verursachen unter anderem Herpes zoster, genitalis und
labialis, den berüchtigten und lästigen Bläschenausschlag auf Mundschleimhäuten,
Lippen und im Mundbereich.
Das komplexe Bienenprodukt soll auch Akne lindern. Mehr noch: Mit
Propolis Salbe und
Propolis Tinktur ist
es angeblich in einigen Fällen möglich Akne nicht nur zu lindern,
sondern auch zu heilen. Schmerzhafte Entzündungen von Muskeln, Sehnen,
Sehnenscheiden im Ellenbogenbereich sollen mit Propolis-Salbenumschlägen
bekämpft werden können. Propolis-Salbe soll demnach dreimal täglich
dick aufgetragen werden, in schweren Fällen sollen die Salbenumschläge
zweimal täglich erneuert werden. Der Arm soll hierbei ruhiggestellt
werden. Bei Sehnenscheidenentzündungen an anderen Körperstellen und bei
Schleimbeutelentzündungen soll hingegen keine Linderung durch
Bienen-Kittharz erreicht worden sein.
Es konnte bei der Anwendung von Propolis kein Gewöhnungseffekt in dem Sinne, dass im Körper resistente Bakterienstämme gezüchtet würden, festgestellt werden.
Meistens sind bei der Anwendung von Propolis keine ungewollten Nebeneffekte festzustellen, mit einer
Ausnahme: Etwa ein Prozent der Anwender entwickeln Allergien,
insbesondere gegen die im Harz enthaltenen Pollen. In diesem Fall muss
die Anwendung sofort eingestellt werden.
Propolis bei Stress und Nervosität
Wer seinem Körper und seinem Geist kontinuierlich mehr Energie abverlangt als er ihm zufügt, treibt Raubbau mit seinem Organismus und setzt sich unter Stress. Wie rasch und gründlich sich der Organismus von den Stressbelastungen erholt, ist eine Frage des Stoffwechsels. Je besser jede einzelne Körperzelle im Zuge dieses Stoffwechsels versorgt ist, desto schneller teilt sie sich. Die Zellteilung ist der Vorgang, mit dem sich unser Organismus stetig selbst verjüngt. Bienen-Propolis soll diese Zellverjüngung um das Doppelte beschleunigen und so dabei helfen, mit Stresserscheinungen besser fertig zu werden. Müdigkeit bei gleichzeitiger Schlaflosigkeit, Abgespanntheit und Konzentrationsschwierigkeiten, stark verringerte Leistungsfähigkeit - so stellt sich oftmals Nervosität dar. Hervorgerufen werden die Symptome häufig durch eine Überlastung oder Überreizung. Das biochemische Räderwerk des Organismus greift nicht schnell genug ineinander, um all dies zu verarbeiten, was auf die Person einstürzt. Generell gibt es zwei Wege, sich Abhilfe zu verschaffen. Zum einen können die zu verarbeitenden Reize verringert werden und zum anderen kann das verarbeitende Räderwerk beschleunigt werden. Diese zweite Methode soll durch eine Propolis-Behandlung erreicht werden, denn der Bienen-Kittharz kräftigt und beschleunigt fast sämtliche Stoffwechselvorgänge des Körpers. Jedoch haben eine ganze Serie innerer Krankheiten nervöse Ursachen, beispielsweise die meisten Darm- und Magenleiden. Flavonoide sollen das parasympathische Nervensystem dämpfen, welches unter anderem für die Steuerung der Drüsensekretion und der glatten Muskulatur, also auch die Darmmuskulatur, verantwortlich ist. Wird der Darm auf diese Art von seiner Überaktivität befreit, normalisiert sich auch rasch seine Funktion wieder.
Propolis: Dosierung des Kittharz
Anwendung Propolis Tinktur 20% (mit Alkohol): Die Tinktur kann äußerlich wie innerlich angewendet werden. Zur innerlichen Anwendung empfehlen wir zwei mal täglich etwa 25 Tropfen wie ein Mundwasser einzunehmen. Wem die Tinktur zu scharf schmeckt, der kann die Tropfen auch auf ein Stück Brot geträufelt oder mit etwas Honig einnehmen. Zur äußeren Anwendung ein paar Tropfen dünn auf die betroffene Stelle auftragen. ACHTUNG: Die Tinktur kann Flecken auf der Kleidung hinterlassen.
Anwendung Propolis Lösung 10% (ohne Alkohol): Die Propolis-Lösung enthält keinen Alkohol und ist daher auch für Kinder und Tiere geeignet. Da sie weniger harzig ist als die Tinktur, eignet sie sich vorwiegend zur innerlichen Anwendung. Die Lösung ist wasserlöslich und kann direkt oder auch in etwas Wasser gelöst eingenommen werden. Wir empfehlen hier wiederum eine Einnahme von 25 Tropfen zweimal am Tag. ACHTUNG: Kinder unter 3 Jahren sollten kein Propolis einnehmen.
Fachliteratur zum Thema Bienen-Propolis
Propolis (ein Auszug aus dem Buch "Nutzen Sie die Schätze Ihres Imkers" von Jutta Oppermann)
Perfekter Schutz gegen ungebetene Gäste
Bienen produzieren nicht nur ihre eigene Nahrung selbst, sie haben auch ein hochwirksames Abwehrmittel gegen Eindringlinge in den Bienenstock entwickelt: Das Bienenharz Propolis. Es ist grünlich - braun bis rötlich gefärbt und hat eine klebrige Konsistenz.
Zur Herstellung von Propolis sammeln Arbeiterbienen das Harz von Wunden und Blattknospen verschiedener Bäume. Im Bienenstock wird das Harz dann mit körpereigenen Sekreten, Bienenwachs und Pollenbalsam, einem öligen Stoff aus dem Überzug der Pollenhüllen, vermischt. Von dem so entstandenen Gemisch, das nun Propolis genannt wird, produziert ein großes Volk hierzulande gerade einmal 50-150 Gramm pro Jahr.
Die Bienen nutzen das kostbare Harz als Kitt. Sie verkleben damit die Waben und dichten Ritzen im Bienenstock ab. Das schützt ihre Behausung optimal vor Hitze, Kälte und Regen.
Im Inneren des Stocks herrschen daher recht konstant Temperaturen von etwa 37 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das sind ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Krankheiten. Zum Glück hilft das Bienenharz auch in diesem Fall. Denn Propolis eignet sich nicht nur hervorragend als Baustoff, vielmehr wirkt es auch antibiotisch, hemmt also die Vermehrung von Krankheitserregern. Die Arbeiterinnen bestreichen deswegen den Eingang des Bienenstocks mit Propolis und nutzen es zum Balsamieren von ungebetenen tierischen Gästen.
Dringt zum Beispiel eine Maus in den Stock ein, wird sie von Bienen getötet, aber nicht abtransportiert, weil sie dafür zu schwer ist. Normalerweise würde die Maus nun verwesen. Bakterien würden sich dabei explosionsartig vermehren und für die Bienen zum unkalkulierbaren Risiko werden. Zu ihrem Schutz hüllen die Bienen deswegen in Propolis ein. Das verhindert die bakterielle Zersetzung des Körpers, die Maus wird dabei mumifiziert.
Die konservierende Eigenschaft von Propolis haben bereits die Ägypter zur Pharaonenzeit gekannt. Sie haben ihre Toten mit dem Harz einbalsamiert. Dadurch können wir ihre Herrscher noch heute, mehrere Tausend Jahre nach ihrem Tod, als Mumien betrachten.
Propolis bremst nicht nur das Wachstum von Bakterien, auch die Vermehrung von Pilzen und von einigen Virenarten ist unter dem Einfluss des Bienenharzes eingeschränkt. Damit ist Propolis das stärkste natürliche Antibiotikum, das wir kennen.
Die wichtigsten Wirkstoffe von Propolis sind:
Flavonoide, Kaffeesäure-Abkömmlinge, Vitamine A, C, E, H und B, Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Mangan, Selen und Zink.
In dem Buch "Nutzen Sie die Schätze Ihres Imkers" von Jutta Oppermann erfährst Du alles über Propolis als Naturmedizin in der Anwendung z.B. gegen Entzündungen aller Art, bei vielen Hautproblemen, für Zahnfleisch und Zähne, gegen Pilzinfektionen und Parasiten und sogar für gesunde Spermien.