Cellophan - Die nachhaltige Alternative zu Plastik?
Cellophan - Die nachhaltige Alternative zu Plastik?
Inhalt
Was ist Cellophan?
Cellophan wird künstlich hergestellt, besteht jedoch ausschließlich aus natürlichen, nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen. Hauptbestandteil des Materials ist Zellulose (Cellulosehydrat), diese wird zumeist aus Holz gewonnen. Daher ist Cellophan auch zu 100% biologisch abbaubar und damit kompostierbar. Cellophan-Verpackungen gehören also nicht in den Plastikmüll, sondern können in der Kompost-, oder auch in der Altpapiertonne entsorgt werden. Das Material verrottet innerhalb kürzester Zeit und schädigt die Umwelt dabei nicht. Eine Kunststoffflasche hingegen braucht bis zu 450 Jahre, um sich in kleine Mikroplastikpartikel zu zersetzen. Von einer vollständigen Zersetzung kann jedoch nicht die Rede sein, da davon ausgegangen wird, dass Kunststoffe sich niemals vollständig auflösen. Insbesondere die Gewinnung von Zellulose mit Hilfe nachhaltig angebauten Holzes oder Altpapier macht Cellophan deutlich nachhaltiger als herkömmliche Plastikfolien, diese werden nämlich ausschließlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Allerdings ist Plastik, zumindest teilweise, recycelbar und kann damit wiederverwertet werden. Problematisch hierbei ist jedoch, dass die meisten Produkte aus verschiedenen Kunststoffen bestehen, um diese gut recyceln zu können, müssten sie voneinander getrennt sein. Recycling ist zum Teil also ein ziemlich aufwendiger und auch kostenintensiver Prozess. (vgl. Abfallwirtschaft München, 2018)Eigenschaften von Cellophan
Mit Hilfe der hauchdünnen, klarsichtigen Cellophan-Folie könnenviele Lebensmittel und auch andere Produkte optimal verpackt werden. Die Folie ist, genau wie ihr Plastik-Pendant, wasserdicht, mit dem Unterschied, dass Cellophan wasserdampfdurchlässig ist, obwohl kein Sauerstoff hindurchkommt. Darum bildet sich innerhalb dieses besonderen Verpackungsmaterials auch kein Kondenswasser. Das Aroma der verpackten Produkte wird durch diese Eigenschaften jedoch keineswegs beeinträchtigt. Außerdem ist das Zellglas frei von Weichmachern, Schwermetallen und dem gesundheitsschädlichen BPA (Bisphenol A). Zudem ist Zellophan starr und unelastisch und daher optimal zur maschinellen Verpackung von Waren geeignet.Herstellung von Cellophan
Der problemlosen Entsorgung von Cellophan-Folien steht ein komplizierter Herstellungsprozess gegenüber, der viele Ressourcen erfordert. Für die Produktion werden große Mengen Wasser und Energie benötigt und leider auch verschiedene Chemikalien wie Schwefelsäure, Kohlenstoffdisulfid und Natronlauge. Die Cellophan-Herstellung birgt somit auch Schattenseiten und ist aus Umweltperspektive nicht einwandfrei, wobei die Herstellung von Plastik im Vergleich jedoch trotzdem deutlich umweltschädlicher ist. Die Produktionsprozesse sind hier allerdings wesentlich günstiger, weshalb Zellophan gegenüber Plastikverpackungen in der Vergangenheit ins Hintertreffen geraten ist. Nachhaltigkeit ist ein modernes Thema, während der unternehmerische Fokus vor ein paar Jahrzenten darauf lag, die Herstellungskosten möglichst gering zu halten.Cellophan von Plastik unterscheiden
Um Cellophan von Plastik unterscheiden zu können, muss man nur genau hinhören. Cellophan knistert deutlich, wenn man es zwischen den Fingern bewegt. Zudem kann das Material zusammengeknüllt werden, verbleibt es in dieser Position, handelt es sich um Cellophan. Plastikfolie hingegen versucht meist in die Ausgangsposition zurückzukehren. Einen eindeutigen Beweis, erhält man mit einer Art Feuertest, indem ein kleines Stück des Materials angezündet wird. Verbrennt es ähnlich wie Papier und wird zu Asche handelt es sich um Cellophan, während Plastik eher schmilzt und einen beißenden Geruch verströmt. Wer diesen Test durchführt, sollte dies jedoch nur unter größter Vorsicht tun und möglichst nicht in Innenräumen.Warum Plastik zu recyceln das Problem nicht löst
Das Problem mit dem Plastikmüll ist wohl jedem bekannt. Recycling soll hier Abhilfe schaffen, wie bereits angesprochen sind damit jedoch einige Probleme verknüpft. Weniger als 10% des jemals produzierten Plastiks wurde recycelt. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen ist der Recyclingprozess deutlich teurer als die Produktion, weshalb die Herstellung neuen Plastiks dem Recycling immer voraus sein wird. Zum anderen sind viele Kunststoffe überhaupt nicht recycelbar, wie beispielsweise Joghurtbecher. Recycling würde sich hier auf Grund des wenigen Materials nicht lohnen, weshalb solche Kunststoffverpackungen verbrannt werden. Durch die Verbrennung werden wiederum schädliche Partikel in die Atmosphäre ausgestoßen zu Lasten unserer Umwelt. Auch Recycling hat ein Ende. Je öfter ein Kunststoff recycelt wird, desto geringer ist dessen Qualität. Letztendlich landet also jedes Stück recycelten Plastiks auf dem Müll oder wird verbrannt. Aus diesem Grund ist der beste Weg die Plastikverschmutzung zu bekämpfen, dafür zu sorgen, dass Plastik erst gar nicht produziert wird. (vgl. Greenpeace, 2019) Mit dem Alternativen Einsatz von Cellophan kann dies teilweise erreicht werden. Zwar sind die Herstellungsprozesse dieses Materials ebenfalls nicht 100% umweltfreundlich, durch die problemlose Kompostierbarkeit hat es trotzdem einen deutlichen Vorteil gegenüber herkömmlichem Plastik auf der Umweltbilanz, da es nach kurzer Zeit verrottet und die Umwelt dabei in keiner Weise belastet.- Abfallwirtschaft München (2018). Müllquiz. Aufgerufen unter https://www.awm-muenchen.de/fileadmin/user_upload/verantwortung/4_AWM_Abfallquiz_.pdf
- Greenpeace (2019). Warum wir aufhören sollten an den Mythos des recycelbaren Plastiks zu glauben. Aufgerufen unter https://www.greenpeace.org/luxembourg/de/aktualitaet/3884/warum-wir-aufhoeren-sollten-an-den-mythos-des-recycelbaren-plastiks-zu-glauben/