Gepanschter Honig – Ein großes Problem für den Imker
Honig
Gepanschter Honig – Ein großes Problem für den Imker
In der Imkerwelt und auch bei Verbrauchern ist zur Zeit ein Thema in aller Munde: Bis zu 80 Prozent des Honigs in Supermarktregalen soll gepanscht sein, es soll sich also um Fälschungen handeln, die zu großen Teilen nicht aus Honig, sondern aus Zuckersirup bestehen. Getestet haben dies der Europäische Berufsimkerbund und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund mithilfe eines neuen Labortests – dabei wurden 25 von 30 Honigen aus dem Supermarkt als gepanscht erkannt! Die einzigen Gläser, in denen tatsächlich reiner Honig steckte, stammten von deutschen Imkern. Im Supermarkt zu finden sind allerdings zu großen Teilen Gläser, auf deren Etikett die Herkunft mit „Aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ angegeben wird.
Was macht den gepanschten Honig zum Problem?
Zunächst einmal ist ganz klar: Wer Honig kauft, will normalerweise auch Honig haben und nicht Zuckersirup. Denn Honig enthält neben Glucose und Fructose auch wertvolle Enzyme, Vitamine und Mineralstoffe, er bietet eine unglaubliche Geschmacksvielfalt und ist beliebt als Hausmittel gegen vielerlei Beschwerden. Bei gepanschtem Honig muss der Verbraucher auf diese Vorteile verzichten.
Vor allem aber auch ist zu beachten, dass gepanschter Honig gegen die Deutsche Honigverordnung verstößt, die auch für importierten Honig gilt: Sie verbietet unter anderem, dass der Honig mit Zucker oder Wasser versetzt oder zu stark erhitzt wird.
Und hier kommen wir schon zum nächsten Problem: Berufsimker in Deutschland halten diese Regelung strikt ein – bleiben aber mehr und mehr auf ihren Honiggläsern sitzen, da sie ihn nicht zu Dumpingpreisen verkaufen können. Honig wird immer günstiger im Supermarkt angeboten – zu Preisen, zu denen wohl in keinem Land der Welt wirklich Honig produziert werden kann, denn die Imkerei bringt Aufwand und Kosten mit sich.
Was macht das mit den Imkern?
Die Imker, die die Honigverordnung einhalten, fühlen sich natürlich betrogen. Immer mehr Imker können es sich schlicht nicht mehr leisten, ihrem Beruf nachzugehen, wenn keiner ihren Honig kauft. So geben mehr und mehr ihren Beruf auf – und das wiederum ist ein großes Problem für die Umwelt: Wenn es weniger Imker gibt, gibt es weniger Bienen – und damit weniger Artenvielfalt, denn viele Pflanzen benötigen die Bienen dringend als Bestäuber. Wir müssen also das große Ganze sehen.
Wie erkenne ich guten Honig?
Erste Orientierung beim Honig geben Preis und Etikett: Ein Honig, der unter drei Euro pro 500 Gramm kostet, kann nicht ordentlich produziert sein. Echter Honig ist um einiges teurer. Wer sich beim Etikett außerdem am Ursprungsland Deutschland orientiert, kann davon ausgehen, dass der Honig nach der Deutschen Honigverordnung produziert wurde und regelmäßig kontrolliert wird. Am besten, man greift gar nicht erst auf dem Honig aus dem Supermarktregal zurück, sondern kauft ihn direkt beim Imker, etwa aus der Nachbarschaft oder auf dem Wochenmarkt. Wer noch mehr auf Nummer sicher gehen will, kann beim Honigkauf auf Bio-Zertifikate achten. In unserer Bioland-zertifizierten Imkerei setzen wir auf diese Standards, um Honig bester Qualität zu erhalten, bei dessen Produktion auch das Wohl der Bienen eine wichtige Rolle spielt. Entdecke in unserem Shop gern die verschiedensten Sorten – ob Blütenhonig, Honigtauhonig oder verschiedene sortenreine Honige, es gibt so viel zu probieren.
Quellen: